Die Fachstelle NÖ sucht Verstärkung für ihren Referent*innen-Pool
Die Fachstelle NÖ ist die zentrale Drehscheibe für alle Belange der Suchtpräventionsarbeit und der Sexualpädagogik in NÖ. Im Rahmen der Suchtprävention werden jedes Jahr knapp 600 Veranstaltungen in verschiedenen Settings (Kindergarten, Schule, Jugendarbeit, Elternarbeit, Betriebe, Gemeinden, Vereine, soziale Einrichtungen) für unterschiedliche Zielgruppen durchgeführt. Im Schuljahr 2021/22 wurden durch die Arbeit der Suchtprävention über 17000 Personen in ganz Niederösterreich erreicht.
Als Referent*in der Fachstelle NÖ hat man die Möglichkeit, selbstorganisiert und flexibel zu arbeiten. Veranstaltungen in den angesprochenen Settings werden frühzeitig vereinbart, was Planungssicherheit schafft. Vorträge, Workshops und Seminare werden oftmals zu zweit durchgeführt. Weil die Tätigkeiten der Suchtprävention in sämtlichen Regionen, Einrichtungen und Institutionen stattfinden, können unsere Referent*innen stets neue Personen und Orte in ganz Niederösterreich kennenlernen.
Unsere Referent*innen erhalten immer die neuesten Informationen und Daten im Bereich der Suchtprävention, da die Fachstelle NÖ laufend interne und externe Fortbildungen zu diversen Themengebieten anbietet. Des Öfteren finden Vernetzungstreffen und Sitzungen statt, denn es ist uns besonders wichtig, gute Beziehungen mit unseren Referent*innen zu pflegen.
Als Überblick, wie und wo die Fachstelle NÖ tätig ist, stellen wir hier einige Projekte kurz vor:
Im Kindergarten erarbeiten Schauspieler*innen des Mitspieltheaterstücks „Schmetterling und Pandabär“ mit den Kindern Themen, die im Kleinkindalter relevant sind, wie z.B. Selbstwertgefühl, Konfliktlösung und Empathie. Um nachhaltig suchtpräventiv zu arbeiten, ist es besonders wichtig, Eltern und Pädagog*innen als Hauptbezugspersonen der Kinder miteinzubeziehen. Deswegen findet im Vorfeld des Theaterstücks ein Elternabend statt, der über die Hintergründe des Projektes und suchtpräventive Themen informiert. Die Referent*innen der Fachstelle NÖ stellen beim Elternabend die Inhalte vor, die während des Mitspieltheaters altersgemäß von den Kindern erworben werden: Jedes Kind ist einzigartig mit seinen Eigenschaften, Fähigkeiten und Wünschen und das ist gut so. Es werden Lebenskompetenzen, wie Selbstwahrnehmung, Gefühlsbewältigung, Stressbewältigung und Beziehungsfähigkeit erarbeitet.
Auch in der Volksschule und den weiterführenden Schulen finden Workshops für Schüler*innen, Eltern und Pädagog*innen statt. Die Referent*innen fördern dadurch Lernsituationen, die es den Kindern ermöglichen, personale und soziale Kompetenzen zu verbessern um sich in der heutigen Welt gut zurechtzufinden. Durch gezielte Gesundheitsförderung und frühzeitige Prävention wird Sucht- und Gewaltverhalten und Verhaltensauffälligkeiten entgegengewirkt. Das Klassenklima wird durch eine Vielzahl von erlebnisorientierten Methoden zur Persönlichkeitsförderung verbessert, wie z.B.: Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen und kreatives Gestalten.
Im „Basics Workshop zur Suchtvorbeugung“ erfahren die Schüler*innen ab der 9. Schulstufe von den Ursachen von Sucht, die Möglichkeiten zur Suchtprävention und beschäftigen sich mit dem eigenen Suchtmittel-Konsum (beispielsweise Kaffee) und stärken ihre Risiko- und Lebenskompetenz.
Referent*innen können auch Projekte zur Vorbeugung von Essstörungen durchführen, die Themen umfassen z.B. gesundes Essverhalten, Body Neutrality, Entspannungsmethoden und Genussfähigkeit. Außerdem gibt es Projekte zur Förderung der Medienkompetenz und zur Prävention von Glücksspielsucht. Ein Mitmachparcours zur Tabak- und Alkoholprävention hat zum Ziel, den Trend zum Nichtrauchen bei Jugendlichen und den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu stärken. Dadurch werden auf lebendige Art Informationen zu den Substanzen Nikotin und Alkohol vermittelt.
Wenn der Verdacht besteht, dass Schüler*innen illegale Substanzen (z.B. Cannabis) in der Schule konsumiert haben, muss die Schulleitung Maßnahmen nach §13 Suchtmittelgesetz einleiten. Dabei gilt der Grundsatz “helfen statt strafen”, wonach die Schule verpflichtet ist, betroffenen Schüler*innen gezielt Hilfe anzubieten. Die Schulleitung hat dabei die Aufgabe das schulinterne Krisenmanagement zu führen. Die Referent*innen helfen der Schule, kompetent auf Anlassfälle zu reagieren und die richtigen Schritte zu setzen.
Auch in Betrieben, in Gemeinden und Vereinen werden suchtpräventive Projekte angeboten. Außerdem gibt es Veranstaltungen, wie die „Dialogwoche Alkohol“, Kurse zur „Motivierenden Gesprächsführung“, interkulturelle Projekte und andere Fortbildungen, die von Referent*innen maßgeblich mitgestaltet werden.
Wir freuen uns auf neue Referent*innen, die mit uns gemeinsam daran arbeiten, diese wichtigen Projekte zur Förderung der Lebenskompetenzen und zur Suchtvorbeugung in Niederösterreich umzusetzen. Um als Referent*in für die Fachstelle NÖ tätig zu werden, benötigt es fachspezifisches Wissen und ein breites Methoden-Repertoire. In einem Lehrgang werden zukünftige Referent*innen bestmöglich auf die Arbeit in der Fachstelle NÖ vorbereitet.
AUTORIN
Bühler, A., Thrul, J., & Gomes de Matos, E. (2020). Expertise zur Suchtprävention 2020 (Aktualisierte Neuauflage der „Expertise zur Suchtprävention 2013“). Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Bundesministerium für Gesundheit (BMG). (2015). Österreichische Suchtpräventionsstrategie. Strategie für eine kohärente Präventions- und Suchtpolitik.
FINDER Akademie. (2019). Europäisches Präventionscurriculum. Handbuch zur wissenschaftsbasierten Prävention für Entscheidungsträger, Meinungsbildner und Politiker. Edition: Psychoaktive Substanzen.
Herpertz, S., Zwaan, M. de, & Zipfel, S. (Hrsg.). (2022). Handbuch Essstörungen und Adipositas (3. Auflage). Springer.
Hörhan, U., Weißensteiner, M., & Scheibelhofer, P. (2016). NÖ Suchtstrategie 2016. Fachstelle für Suchtprävention Nö.