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v.l.n.r.: Markus Weißensteiner, MSc, Fachstelle NÖ – Abteilung Suchtprävention; Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister; Dr.in Ursula Hörhan, MPH, Geschäftsführerin der Fachstelle NÖ und Suchtkoordinatorin NÖ
Tabak- und Nikotinkonsum ist ein wesentliches Thema für einen breiten Teil unserer Gesellschaft. Rauchen stellt die am weitesten verbreitete Sucht in Österreich dar. In etwa jede fünfte Person gibt an, täglich zu rauchen.1 Viele Konsument*innen von Tabak- und Nikotinprodukten, aber auch Passivraucher*innen leiden unter den gesundheitlichen Folgen des Konsums.
Abseits des Konsums verursachen aber auch der Anbau, die Produktion und der Vertrieb diverser Produkte große Schäden an der Umwelt und an den Menschen, allen voran auch an Kindern. Der Tabakanbau findet oft in armen Ländern unter sehr prekären und ausbeuterischen Verhältnissen statt. In den Anbaugebieten müssen viele Kinder auf den Feldern arbeiten, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Sie gehen daher nicht zur Schule. Kinderrechte, wie sie für uns Europäer*innen normal sind, scheinen in diesen Ländern unbekannt zu sein. So werden nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten in diesen Ländern unmöglich gemacht.
Immens sind ebenso die Umweltschäden, die durch Tabakkonsum entstehen. Da beim Anbau Düngemittel und Pestizide zum Einsatz kommen, ist der Boden wie auch das Trinkwasser in diesen Anbaugebieten verseucht. Wertvolles Ackerland geht verloren. Nikotin selbst ist nicht nur in den Anbaugebieten für den Boden schädlich, sondern überall auf der Welt, wo geraucht wird. So enthält jeder weggeworfene Zigarettenstummel nicht nur Nikotin, sondern auch jede Menge anderer Schadstoffe und auch Microplastik. Schätzungen zufolge landen annähernd 30–40 Prozent der Zigarettenreste auf dem Boden und sind der am zweithäufigsten weggeworfene Einwegartikel.3 In der EU sind Zigarettenreste und Zigarettenfilter als hochgiftiger Sondermüll eingestuft.2 Daher widmet sich der diesjährige Weltnichtraucher*innentag, welcher jedes Jahr am 31. Mai stattfindet, dem Thema „Tabak bedroht unsere Umwelt“.
„Mit den eindeutig belegten Folgen für die Umwelt können wir aufzeigen, dass Raucher*innen also nicht nur direkt, sondern auch indirekt (durch die Schäden an der Umwelt) sich selbst und allen Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung schaden. Gerade deswegen ist es uns so wichtig, eine ablehnende Haltung dem Rauchen gegenüber zu vertreten und Menschen zu helfen, mit den eigenen Kindern über das Rauchen zu reden. Das hilft nachweislich, den Raucheinstieg zu verhindern bzw. das Einstiegsalter hinauszuzögern. Auch wenn Sie selbst Raucher*in sind, macht es Sinn, Ihr Kind darin zu bestärken nicht zu rauchen!“, betont Ursula Hörhan, Suchtkoordinatorin und Geschäftsführerin der Fachstelle NÖ.
„Kinder und Jugendliche in ihren sozialen und personalen Kompetenzen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel der Präventionsarbeit der Fachstelle NÖ! Diese Arbeit kann und soll bereits früh in der Entwicklung geschehen, was der Grund ist, warum wir unsere Projekte über alle Altersstufen hinweg anbieten.“, so Markus Weißensteiner, fachlicher Leiter der Abteilung Suchtprävention der Fachstelle NÖ.
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister unterstützt diese wertvolle Arbeit: „Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft! Es ist von zentraler Bedeutung, auf eine gesunde Entwicklung unseres Nachwuchses zu achten und Präventionsmaßnahmen zu fördern, die es ermöglichen, dass unsere Kinder und Jugendlichen gesund aufwachsen!“
Die Fachstelle für Suchtprävention NÖ ist die vom Land NÖ beauftragte Drehschreibe für alle Belange der Suchtarbeit sowie zum Thema Sexualpädagogik in Niederösterreich. Information zu diversen Angeboten erhalten Sie unter 02742/31 440 bzw. unter www.fachstelle.at.
Ansprechperson für Presseanfragen in der Fachstelle NÖ:
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Quellen:
1 Anzenberger, J., Busch, M., Gaiswinkler, S., Klein, C., Schmutterer, I., Schwarz, T., Strizek, J. (2021, S. III): Epidemiologiebericht Sucht 2021. Illegale Drogen, Alkohol und Tabak. Wien: Gesundheit Österreich.
Zugriff am 20.04.2022
2 A. L. Roder Green, A. Putschew, and T. Nehls, “Littered cigarette butts as a source of nicotine in urban waters,” J. Hydrol., vol. 519, pp. 3466–3474, Nov. 2014, Zugriff am 10.5.2022
3 NÖ Energie- und Umweltagentur GmbH (o.J.). Zigarettenstummel [Factsheet]. Zugriff am 10.5.2022