Die Tage der Menstruation sind für manche Frauen heikel. Der Unterbauch ziept, die Hormone spielen verrückt, die Stimmung ist gedrückt oder gereizt. Darum ist es gerade in den Tagen vor und während der Regel für die Frau wichtig, gut auf sich selbst, ihr Wohlbefinden und ihren Körper zu schauen.
Dabei spielt die Monatshygiene eine Rolle. Im folgenden Artikel werfen wir einen Blick auf die Hygieneartikel – damals und heute.
Die Anfänge des Tampons liegen 3000 Jahre zurück
Binden und Tampons sind heute in den Regalen des Handels eine Selbstverständlichkeit. Doch das war nicht immer so: Die industriell hergestellten Hygieneprodukte waren im deutschsprachigen Raum erstmals in den 1950er Jahren nur in der Apotheke erhältlich, und das auch nur ganz diskret.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Frauen im Umgang mit ihrer Monatsblutung früher schon kreativ waren. Ein Beispiel aus dem Altertum zeigt, dass saugfähige Naturmaterialien als Einlagen verwendet wurden (je nachdem was leicht zugänglich war: Blätter, Moos, Gras oder Wolle). Es gab im alten Ägypten und der Antike auch schon erste raffinierte Lösungen, die die Frauen im Inneren der Scheide trugen: fest gerollte Leinenstücke, Rollen aus eingeweichten Wassergräsern oder – für die wohlhabenden Frauen – aus weichem Papyrus.
Allerdings gibt es erst seit 1885 im deutschsprachigen Raum die ersten waschbaren Menstruationsbinden, gefertigt aus feinem Leinentuch, Verbandswatte und Jute. Diese wurden allerdings nicht in ein Höschen gelegt, sondern an einem Gürtel befestigt. Etwas mehr Komfort brachte ab den 1920er-Jahren die Einwegbinde aus Zellstofflagen und Watte, die in ein Monatshöschen gelegt wurde.
Monatshygiene heute – klein und bequem
Frauenhygiene ist heute bequem, klein und immer abgestimmter. Sie bietet den Menstruierenden Sicherheit und Komfort für volle Beweglichkeit während der Tage. Und neben Binden und Tampons gibt es schon seit einigen Jahren sehr praktische Alternativen, die das Frau-Sein erleichtern.
Hier ein Überblick:
Wegwerf-Binden
Die Wegwerf-Binde wird im Höschen mit einem selbstklebenden Streifen befestigt, sodass sie nicht verrutscht. Das Menstruationsblut wird außerhalb des Körpers aufgefangen. Die Marken und Materialien sind vielfältig, mit und ohne Duft und mittlerweile auch hautfreundlich aus Bio-Baumwolle erhältlich.
Waschbare Binden
Umweltfreundlicher und günstiger sind die wiederverwendbaren Binden aus Stoff. Das spart drei bis vier Kilogramm Müll pro Jahr pro Person. Diese Binden werden nach dem Tragen zuerst unter fließendem Wasser und dann in der Waschmaschine mit der Wäsche mitgewaschen. Auch sie werden im Höschen getragen, allerdings mit einem Klipp- oder Klett-Verschluss befestigt. Meine Wollke bietet die erste ökologische Monatshygiene aus 100% Bio-Baumwolle – fair und sozial produziert in Österreich.
Tampons
Anders als Binden werden Tampons in die Scheide eingeführt, wo die zusammengepresste Watte das Blut während der Menstruation aufsaugt und somit nichts herausläuft. Die Bewegungsfreiheit ist somit größer als bei einer Binde. Wichtig ist es, dass der Tampon aus gesundheitlichen Gründen maximal vier Stunden in der Scheide getragen werden soll.
Menstruationstassen
Die kleinen Becher aus Silikon erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch sie fangen das Blut in der Vagina auf. Nach maximal 12 Stunden wird der Becher wieder herausgenommen, geleert, ausgespült und wieder eingesetzt. Nach der Menstruation wird der Becher in heißem Wasser ausgekocht. Menstruationstassen haben eine Lebensdauer von mehreren Jahren.
Slipeinlagen
Sie sind ein perfektes Backup für Menstruationstassen aber auch perfekt für die Tage vor und nach der Menstruation sowie für die Zeit während des Eisprungs. Slipeinlagen sind schmaler und dünner als Binden. Neben den Einweg-Slipeinlagen mit Klebestreifen sind die wiederverwendbaren Slipeinlagen aus Stoff eine umweltfreundliche Alternative, die darüber hinaus auch weitaus verträglicher für die sensible Haut im Intimbereich ist.
Softtampons
Eine weniger bekannte – aber dennoch sehr gute – Alternative zu den Tampons sind die Menstruationsschwämmchen. Die kleinen Schaumstoffschwämmchen werden ebenfalls in die Scheide eingeführt und mit den Fingern nach maximal 4 Stunden wieder herausgeholt. Die Entsorgung erfolgt, wie bei den Tampons, über den Restmüll.
Menstruationsunterwäsche
Immer öfter werden auch spezielle Höschen für die Tage verwendet, bei denen eine Art waschbare Binde mit eingenäht ist. Diese Unterwäsche wird nach dem Tragen ganz normal mit der Wäsche mitgewaschen und wiederverwendet.
Im dritten Teil der Blogserie erfahren Sie mehr über den Zusammenhang von Monatshygiene und Umweltschutz.
Für Jugendliche, junge Erwachsene und alle Personen, die mit diesen arbeiten oder zusammenleben, haben wir auf unserer Homepage www.liebe.usw.at unter anderem Fragen von Schüler*innen zum Thema Menstruation altersgerecht beantwortet.
Die Fachstelle NÖ hat passend zu diesem Themenblock ein Video und Arbeitsmaterialien erstellt. Wir empfehlen Pädagog*innen den Einsatz grundsätzlich ab der 3. Schulstufe und bis hin zur 9. Schulstufe.
Wir haben die Materialien in die Schwierigkeitsstufen 1 und 2 eingeteilt. In der Volksschule
ist prinzipiell die Stufe 1 zu empfehlen.