Alle müssen immer für alles kompetent sein. Und dann noch lebenskompetent? Im vierten Teil der Serie „Kompetent? Bin ich!“ widmen wir uns Fragen rund um die Kommunikationsfähigkeit und die Beziehungsfähigkeit. Lesen Sie hier Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
Was ist überhaupt Kommunikationsfähigkeit und wofür ist sie gut?
Sind wir in der Lage effektiv zu kommunizieren, bedeutet das, dass wir uns verbal, aber auch nonverbal auf eine Weise ausdrücken können, die unserer Kultur und der Situation, in der wir uns gerade befinden, angemessen ist. Diese Fähigkeit hilft uns dabei unsere Optionen, Wünsche, aber auch unsere Bedürfnisse und Ängste auszudrücken. Die Kommunikationsfähigkeit ermöglicht es uns außerdem, um Rat aber auch um Hilfe zu fragen, wenn wir diese brauchen.
Eines ist sicher: Wir können nicht nicht-kommunizieren! Die menschliche Kommunikation ist besonders vielschichtig. Wir können uns nicht nur körpersprachlich ausdrücken, sondern besitzen eine besonders reichhaltige und bunte Sprache, der wir uns bedienen.
So kann ein und derselbe Satz in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Bedeutungen haben: „Das Zimmer ist ein Saustall.“, kann eine simple Feststellung sein; zum Ausdruck bringen, dass einem der Zustand nicht gefällt, oder eine Aufforderung sein, das Zimmer aufzuräumen oder gar … zu putzen!
Körpersprache, Mimik und Stimmfarbe geben dabei Hinweise auf die eigentliche Bedeutung, stellen aber nicht sicher, dass das Gegenüber gerade mit dem „richtigen Ohr“
Auch kleinste Änderungen im Sprachgebrauch können eine große Wirkung haben:
„Ich kann das nicht.“ – „Ich kann das noch nicht.“
„Ich mach‘ immer Fehler.“ – „Ich habe oft Fehler gemacht.“
„Hoffentlich streiten wir nicht wieder.“ – „Hoffentlich haben wir einen netten Abend.“
Wie kann ich ein Kind dabei unterstützen?
- Auch hier eignen sich Kinderbücher, um sich an verschiedene Themen der Kommunikation heranzutasten. In „Mein unsichtbarerer Gartenzaun“ erfahren Kinder, dass es in Ordnung und wichtig ist, eigene Grenzen zu kommunizieren und nach Hilfe zu fragen.
- Nicht nur für Lehrer*innen empfiehlt sich die Lektüre „MiniMax für Lehrer“. Ein Buch mit so kurzen Tipps zur Kommunikation, dass diese auch im hektischen Familienwahnsinn Platz finden.
- Auch im Alltag lässt sich Kommunikationsfähigkeit üben:
Sprechen Sie Ihre Bedürfnisse und Wünsche klar und deutlich aus, Sie wissen nicht, mit welchem „Ohr“ ihr Gegenüber gerade zuhört. – Buchempfehlung: „Anleitung zum Unglücklichsein“
Schenken Sie Ihrem Kind im Gespräch Ihre volle Aufmerksamkeit – auch körpersprachlich. (z.B.: das Handy nicht daneben auf den Tisch legen, sondern ganz wegpacken; sich auf Augenhöhe des Kinds begeben und den Oberkörper dem Kind zuwenden.) – Buchempfehlung: „Der Zauber guter Gespräche.“
Was ist Beziehungsfähigkeit und wofür ist sie gut?
Wenn wir „Beziehung“ oder „Beziehungsfähigkeit“ hören, denken wir sehr oft sofort an eine Liebesbeziehung. Tatsächlich haben wir jedoch mit allen Menschen in unserer Umgebung eine Beziehung, sobald wir mit ihnen interagieren; egal, ob Arbeitskolleg*innen, Freunde, Familienmitglieder oder Partner*innen. ”
Zwischenmenschliche Beziehungsfähigkeit hilft uns, auf positive Art und Weise miteinander umzugehen. Das bedeutet, dass wir Freundschaften eingehen und diese aufrecht erhalten können und dass wir die Beziehungen zu unseren Familienangehörigen, Partner*innen und wichtigen Menschen unseres Lebens pflegen. Nicht zuletzt bedeutet es auch, dass wir Beziehungen konstruktiv beenden können – wenn sie uns nicht mehr gut tun.
Wie kann ich ein Kind dabei unterstützen?
- Für Kinder ist es enorm wichtig, Freund*innen zu gewinnen und den Umgang mit ihnen zu erlernen. Ihnen sollen unterschiedliche soziale Beziehungserfahrungen ermöglicht werden und sie sollen ihre Freund*innen selbst bestimmen dürfen. Das beinhaltet, dass sie Freund*innen zu sich nach Hause einladen und auch andere Kinder besuchen dürfen. So lernen Sie außerdem, andere soziale Hintergründe, kulturelle Gepflogenheiten und Lebensweisen kennen.
- „Das kleine wir“ unterstützt als farbenfrohes Bilderbuch, wenn man mit Kindern über Beziehungen zu Hause, im Kindergarten und in der Schule sprechen möchte.
- Wer mit einem Kinderbuch-Klassiker die Welt der Freundschaft kennen lernen will, ist mit Mira Lobes „Die Geggis“ gut beraten
- Der berühmte Psychiater Hector nimmt uns in dem kurzweiligen Roman „Hector und das Wunder der Freundschaft“ mit auf ein Abenteuer in die Bedeutung von Freundschaft.
Lebenskompetenzen werden auch durch die Fachstelle NÖ in Kindergarten und Schule im Zuge von Projekten gefördert!
Haben Sie Interesse, dann wenden Sie sich:
Für Kindergarten und Volksschule an:
Mag.a Irene Weichhart
02742 / 314 40 DW 17
Für alle weiteren Schulen an:
Mag.a Sabrina Schmied
02742 / 314 40 DW 25