Social-Media-Kanäle verbreiten Tipps und Life-Hacks für alle Lebenslagen. Junge Menschen – darunter immer mehr Kinder – holen sich so u.a. verschiedenste Infos zum Thema „Sexualität“. Leider wimmelt es in vielen – vermeintlich „gutgemeinten“ – Empfehlungen jedoch an Falschinformationen. Was können wir tun, um hier ein Gegengewicht zu schaffen?
Kinder und Jugendliche sind neugierig, haben viele Fragen, möchten up-to-date sein und sind brennend interessiert an allem, was sich ums Thema „Sexualität“ dreht. Und wo findet man schnelle Antworten auf Fragen, die man vielleicht auch nicht jeder*jedem stellen kann? Richtig, im Internet bzw. auf Social-Media-Kanälen wie „TikTok“, „YouTube“ oder „Instagram“. Hier finden sich zahlreiche Influencer*innen, welche als „Expert*innen“ auch auf die komplexesten Fragestellungen vermeintlich einfache Antworten parat haben. Sie kennen DAS beste Verhütungsmittel, DIE beste Sexstellung, DEN besten Tipp für Orgasmusgarantie. Und genau hier wurzelt das Problem: dem verständlichen Wunsch nach schnellen Lösungen kann leider meist nicht entsprochen werden.
Sexuelle Bildung und Medienbildung beginnen in der Familie
Damit Kinder und Jugendliche nicht der Versuchung erliegen, jegliche Tipps von Influencer*innen als bare Münze zu nehmen, ist es wichtig, ihnen schon früh altersgerechte und an ihre Lebenswelt orientierte Sexualaufklärung zukommen zu lassen. Eltern und Erziehungsberechtigte sind die ersten Bezugspersonen, die maßgeblich zur sexuellen Bildung von Kindern beitragen und hierfür einen wichtigen Grundstock schaffen. Auch Medienbildung beginnt in der Familie. Zeigen Eltern ein ernstgemeintes Interesse an der (auch digitalen) Lebenswelt ihrer Kinder, also an deren Freizeitgestaltung, ihren Meinungen, Gefühlen, Idolen oder auch Ängsten, dann trägt dieses offene Gesprächsklima dazu bei, dass sich Kinder bei Fragen oder Unsicherheiten an ihre Eltern wenden. Etwaige Falschinformationen aus dem Internet können so reflektiert und korrigiert werden.
Unterstützung für Schulen: unser Projekt „Love & Likes“ mit aktualisierten Inhalten
Auch Schulen leisten eine wichtige Arbeit hinsichtlich sexueller Bildung. Studien berichten, dass Schüler*innen die Schule neben den Eltern als wichtigste Quelle für Sexualaufklärung für sich verorten.
Zur Unterstützung bei der Erfüllung des Bildungsauftrages bietet die Fachstelle NÖ als externe Unterstützung für Schulen zum Thema „Sexualität und digitale Medien“ das Projekt „Love & Likes“ an. Wir konnten im letzten Jahr eine deutliche Zunahme der Projektnachfrage seitens Schulen verzeichnen – ein Hinweis darauf, dass der Umgang und die damit zusammenhängenden Probleme mit Social-Media Einzug in den pädagogischen Alltag an Schulen gehalten haben. Infolgedessen tauchen viele Fragestellungen seitens der Lehrenden auf und werden an uns herangetragen.
Die digitale Welt ist sehr schnelllebig, weshalb wir auch mit einer überarbeiteten Ausgabe von „Love & Likes“ ins neue Schuljahr starten. Hierfür haben wir die praktischen Erfahrungen der letzten Jahre ins Konzept eingearbeitet, basierend auf den Rückmeldungen sowohl unserer Referent*innen als auch der teilgenommen habenden Jugendlichen, welche wir als Expert*innen ihrer Lebenswelt verstehen und wertschätzen. Weiters wurden sämtliche Methoden an aktuelle Entwicklungen im Bereich digitale Medien und Social-Media angepasst.
Ihr Interesse ist geweckt? Nähere Informationen zu unseren sexualpädagogischen Angeboten finden Sie hier.
Haben Sie noch weitere Fragen, dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter: 02742 – 31440, oder per Mail unter office@fachstelle.at.
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