Was wäre, wenn…
…Sie sich jeden Abend Ihre Erfolge in Erinnerung rufen und anerkennen?
…Sie sich selbst spontan Komplimente machen?
…Sie Ihre Stärken und Potentiale anerkennen und stolz darauf sind?
…Sie sich jeden Tag selbst eine kleine Freude machen?
Selbstempathie und Selbstfürsorge in krisenhaften Zeiten sind wichtig, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben. Wie im Flugzeug: Zuerst müssen Sie sich selbst helfen, bevor Sie anderen zu Hilfe eilen (können). Unterricht in überfüllten Klassen, weil es nicht genügend Raum und Personal gibt; Schüler*innen, die ihre eigenen „Baustellen“ haben; hohe Anforderungen von allen Seiten und dann auch noch eine schier endlose Bürokratie? – Das ist nicht einfach und doch:
Selbstfürsorge ist die Arbeitsgrundlage für Pädagog*innen
Loben Sie sich selbst am Ende des Tages für all Ihr Engagement. Sich selbst auch als Privatperson wahrnehmen, die Arbeit täglich mit einem Ritual abschließen und sich gedanklich auf Privates einlassen? – Sie dürfen! Selbstfürsorge greift auf mehreren Ebenen: physisch, psychisch, emotional; und auch während der Arbeitszeit.
Wer oder was tut Ihnen gut? Schlafen Sie ausreichend? Gönnen Sie sich Pausen? Tragen Sie Kleidung, die Ihnen gefällt? Schreiben Sie glückliche Momente in ein Tagebuch oder gehen Sie womöglich zur Psychotherapie? Es gibt so vieles, das guttut und es ist wichtig, damit Sie weiterhin kraftvoll durch den Tag und etwaige Krisen kommen.
Viele simple Anwendungsbeispiele für den Alltag liefert Natalia Ölsböck in ihrem Buch „Meine kleine Seelenwerkstatt“. Statt mit einem „oje“ gestresst auf eine Situation zu reagieren, können Sie sich eine neutrale Bewertung wie ein „aha“ (Aufrechte Haltung macht mich ausgeglichen) angewöhnen. Achten Sie auch auf Ihre Körpersprache, sie wirkt sich auf Ihr Gefühlsleben aus. Ein Gefühl von Stolz und Selbstsicherheit können allein dadurch erreicht werden, dass man sich regelmäßig vorstellt eine Krone zu tragen, sich groß macht. Kopf hoch und Brust raus! Sanft lächeln und anmutig voranschreiten!
Und wenn alles zu viel wird, dürfen Sie nicht nur Nein sagen, Sie dürfen es auch so meinen und Nein TUN!
Haben Sie sich selbst wieder sammeln können, dann können Sie Ihren Blick wieder nach außen bringen.
Das Wenige, das du tun kannst, ist viel (Albert Schweitzer)
Was möchte ich meinen Schüler*innen für ihre Zukunft mitgeben? Diese Frage zeigt bereits Ihr Engagement und Ihre Motivation für Ihren Beruf! Durch diese Einstellung stellen Sie die Weichen für Ihren Unterricht. John Hattie, ein neuseeländischer Bildungsforscher, hat bereits vor mehreren Jahren die Bedeutung der Lehrperson für den Unterricht und die Schüler*innen unterstrichen. Leidenschaftliche Pädagog*innen opfern sich nicht auf, sondern sorgen gut für sich und auch für die einzelnen Mitglieder ihrer Klasse.
Seien Sie sich Ihrer Wirkung auf Ihre Schüler*innen bewusst! Neben der Wissensvermittlung erreichen Sie viel, wenn Sie sich den Bedürfnissen Ihrer Klasse immer wieder neu widmen und Ihren Stil gegebenenfalls adaptieren. Für das Wie gibt es kein Patentrezept. Es zählt Ihr Gespür für das, was einzelne Schüler*innen gerade benötigen. Haben Sie Mut, Ihren Weg immer wieder neu zu überdenken, planen Sie Unterrichtsstunden im Kollegium und begrüßen Sie Fehler!
„Wetterfest“ als unterstützendes Programm für Schüler*innen
Gesundheitsförderung ist auch für Kinder und Jugendliche wichtig und daher in den Lehrplänen aller Schultypen verankert. Wenn das Klassenklima harmonisch ist und eine gute Basis innerhalb der Gruppe existiert, äußert sich das auch in einer erhöhten Lernmotivation und verbesserten Schulleistungen.
Dazu müssen Sie jedoch nicht erst mühsam sammeln und sichten. Das haben wir bereits für Sie erledigt! Im Lebenskompetenzprogramm „wetterfest“ erfahren Sie, wie Gesundheitsförderung funktioniert und wir stellen Ihnen Methoden vor, die Sie an Ihre Klasse anpassen können.
Je nachdem, was die Gruppe benötigt, gibt es Übungsvorschläge mit folgenden Bezügen:
- Selbstbezug
- Selbstbild, Selbstwert und Selbsteinschätzung
- Sozialbezug
- In Gruppen leben – Freundschaften pflegen
- Weltbezug
- Um Ecken denken – Probleme lösen
Die Rolle, welche Sie als Lehrperson bei der Auseinandersetzung mit den vorgeschlagenen Themen einnehmen, ist entscheidend für das Gelingen der Arbeit. Lassen Sie sich dabei von uns unterstützen und holen Sie sich „wetterfest“ an Ihre Schule!
Oder nehmen Sie an unserer offenen „wetterfest“-Gruppe in St. Pölten teil!
Termin: Dienstag, 20. August 2024 von 9.00−17.00 bei uns in der Fachstelle NÖ
AUTORIN
Quellen
Hattie, J. (2021). Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen (W. Beywl & K. Zierer, Hrsg.; 5. unveränderte Auflage, überarbeitete deutschsprachige Ausgabe). Schneider Verlag Hohengehren GmbH.
Ölsböck, N. (2019). Meine kleine Seelenwerkstatt: 50 hilfreiche Tools für Gelassenheit und Lebensfreude. Springer.