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Ist das Leben mit HIV anders als wir den­ken? Die dies­jäh­ri­ge deut­sche Kam­pa­gne zum Welt-AIDS-Tag gibt einen inter­es­san­ten Ein­blick in das Leben von HIV-posi­ti­ven Men­schen. Und die­ser zeigt, dass das Virus im All­tag längst nicht mehr die Haupt­rol­le spie­len muss.

In den letz­ten Jah­ren hat sich viel getan, um die Aus­brei­tung von HIV ein­zu­däm­men und den Betrof­fe­nen eine best­mög­li­che Ver­sor­gung zu bie­ten. Den­noch gibt es noch immer Her­aus­for­de­run­gen, denen wir uns stel­len müs­sen. Der Welt-AIDS-Tag, wel­cher jedes Jahr am 1. Dezem­ber welt­weit began­gen wird, bie­tet eine her­vor­ra­gen­de Gele­gen­heit, um das Bewusst­sein für HIV zu schär­fen, Maß­nah­men zu Prä­ven­ti­on und Behand­lung zu för­dern, sowie, um Soli­da­ri­tät mit den Betrof­fe­nen zu zeigen.

Ein Leben mit HIV im Jahr 2023
Die deut­sche Kam­pa­gne 2023 steht unter dem Mot­to „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“. In deren Mit­tel­punkt ste­hen ganz nor­ma­le Men­schen, die mit HIV mit­ten im Leben ste­hen und einen sehr per­sön­li­chen Ein­blick in ihre täg­li­che Lebens­rea­li­tät geben. In Inter­views, Vide­os und Pod­casts erzäh­len sie, wie sie mit ihrer Krank­heit umge­hen und wel­che Schwie­rig­kei­ten ihnen hier­bei begegnen.

Gemein­sam ist den Protagonist*innen, dass sie ihre Krank­heit nicht (mehr) ver­ste­cken wol­len. Sie möch­ten offen dar­über spre­chen kön­nen – nicht nur, um somit sel­ber bes­ser mit der Krank­heit umge­hen zu kön­nen, son­dern auch um noch immer vor­herr­schen­de Falsch­in­for­ma­tio­nen, Unwis­sen­heit und Vor­ur­tei­le end­lich aus dem Weg zu räu­men. Fakt ist, dass Men­schen mit HIV heu­te leben kön­nen wie alle ande­ren. Sie erle­ben die Infek­ti­on prak­tisch nicht mehr als Beein­träch­ti­gung. Bei recht­zei­ti­ger Dia­gno­se und Behand­lung lässt sich der Aus­bruch von AIDS ver­hin­dern, sprich: Die Betrof­fe­nen blei­ben gesund. HIV ist also sehr gut behan­del­bar, wenn auch nicht heil­bar. Auch soll­ten heu­te alle wis­sen müs­sen, dass HIV unter The­ra­pie nicht mehr über­trag­bar ist.

Medi­zi­ni­sche Erfol­ge: gut – Gesell­schaft­li­che Akzep­tanz: schlecht
Lei­der ist es trotz­dem noch immer so, dass Betrof­fe­ne nach wie vor dis­kri­mi­niert wer­den. Men­schen mit HIV lei­den auch heu­te noch unter Offen­le­gungs­angst, Scham, Schuld­zu­wei­sun­gen und einem gerin­gen Selbst­wert­ge­fühl. Neben Zurück­wei­sun­gen beim Job oder im pri­va­ten Bereich sind beson­ders die­je­ni­gen Dis­kri­mi­nie­run­gen scho­ckie­rend, wel­che in ärzt­li­chen Pra­xen statt­fin­den. Man­che Aus­sa­gen klin­gen wie aus den frü­hen 80er Jah­ren, z.B. wenn sich Zahnärzt*innen wei­gern, Behand­lun­gen an HIV Erkrank­ten durch­zu­füh­ren. Auch in medi­zi­ni­schen Krei­sen schei­nen oft­mals die rasan­ten Ent­wick­lun­gen der letz­ten Jahr­zehn­te vorüberzugehen.

Belegt wird dies nicht nur durch die Men­schen, die bei der Kam­pa­gne zu Wort kom­men, son­dern auch durch das For­schungs­pro­jekt „posi­ti­ve stim­men 2.0“ . Für die­ses Pro­jekt haben Men­schen aus der posi­ti­ven Com­mu­ni­ty ande­re Men­schen mit HIV zu ihrem Leben mit der Infek­ti­on befragt.

So geben drei Vier­tel der Befrag­ten an, sich durch ihre Infek­ti­on gesund­heit­lich nicht oder nur wenig ein­ge­schränkt zu füh­len. Dem­ge­gen­über geben jedoch mehr als die Hälf­te an, sich durch Vor­ur­tei­le in ihrem Leben beein­träch­tigt zu fühlen.

Welt-AIDS-Tag in Niederösterreich
Auch in NÖ wird der Welt-AIDS-Tag ein Tag des Enga­ge­ments, der Soli­da­ri­tät und des Zusam­men­halts sein. Dar­über hin­aus wird der Tag auch genutzt, um auf die Bedeu­tung von HIV-Tests hin­zu­wei­sen. Es ist wich­tig, dass sich jede*r regel­mä­ßig tes­ten lässt, um früh­zei­tig eine Infek­ti­on fest­stel­len und behan­deln zu können.

In Zusam­men­ar­beit mit der Aids­hil­fe Wien ist des­halb am 29.11.2023 am Land­haus­platz 1 in St. Pöl­ten der „Bus für sexu­el­le Gesund­heit“ sta­tio­niert. Es wer­den kos­ten­freie und anony­me HIV-Tests ange­bo­ten, sowie Hepa­ti­tis- und Syphi­lis-Tests. Ziel ist es, mit die­sem anony­men und nie­der­schwel­li­gen Ange­bot mög­lichst vie­len Men­schen den Zugang zu erleichtern.

Wel­che wei­te­ren Ver­an­stal­tun­gen und Events im Rah­men des Welt-AIDS-Tages in Öster­reich statt­fin­den, fin­den Sie unter https://aids.at/weltaidstag/


AUTORIN
Abtei­lungs­lei­tung Sexualpädagogik

Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter:

www.aids.at

https://www.welt-aids-tag.de/kampagne/

https://hiv-diskriminierung.de/system/files/document/broschuere_finale_version.pdf

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